Die Idee zu einer Art "Wagenburg" bestehend aus zwei-drei "Zigeuner-Pferde-Wohnwagen" war bereits vor Jahren entstanden. Im Kreis oder Halbkreis um eine Lagerfeuerstelle gruppiert als Gästeunterkunft für die Sommer.
Mit einem kleinen Kanonen-Ofen für kühle Tage. Vielleicht auch mit einem Wagen der als "Badezimmer" fungiert - und einem "Küchenwagen" zum Kochen und bei Regen zusammensitzen.
Als Standort war damals die Stelle angedacht an der sich heute Sägewerk und Brennholzlager befinden. Aber ein Vorteil selbst nur bedingt mobiler Fahrzeuge ist ja daß sie sich überhaupt bewegen lassen. Also bei Bedarf oder "Zuwachs" auch an einer anderen Stelle oder in einer anderen Gruppierung aufgestellt werden können.
Der nun projektierte Wagen soll beheizbare Schlafstelle für 1 bis 2 Personen und noch ein bisschen "Wohnraum" mit Sitzgelegenheiten und Tisch werden.
Als Basis dient ein Transport-Flachwagen-Anhänger aus dem frühen vergangenen Jahrhundert. Ein Fahrzeug mit Holzspeichen-Rädern wäre noch willkommener gewesen. Die Erfahrung zeigte jedoch daß solche Fahrzeuge nur äußerst selten angeboten werden. Bislang waren alle angebotenen Fahrgestelle auch zu schmal als daß sich wenigstens annhähernd die gewünschte Innen-Breite von mindestens 1,7 Metern hätte realisieren lassen.
Daß kleinere Anhänger häufiger auftauchen nährt zugleich die Hoffnung nach Fertigsgtellung dieses Projekts relativ zeitnah auch einen kleineren "Bad-Anhänger" bauen zu können.
Der aktuelle Zustand ist der Flachwagen so wie er auf dem Bild zu sehen ist.
Der blaue Anstrich machte auf den ersten Blick "Kopfzerbrechen" - Aber während noch überlegt wurde wie man den wohl runterbekommt... kam mir das Lied vom Blauen Wagon - "Голубой вагон" in den Sinn.
Heureka! Natürlich darf - ja soll - ein "Zigeunerwagen" ruhig blau sein - und er darf sogar eine kyrillische Aufschrift bekommen! Eine Wagenburg aus unterschiedlich angemalten Wagen wirkt doch so viel besser und exotischer als ein langweilig "auf Eiche" oder was auch immer gebeizter Einheitsbrei. Alleine schon die "Ansprechbarkeit" mittels der Farbe ist etwas das eine emotionale Beziehung zwischen den zeitweisen Bewohnern und ihrer Unterkunft erzeugt.
Am 7 Februar ist das Fahrgestell hier angelangt. Gesamtkosten bisher 6.000 kr (Kaufpreis 4.000; Miete Transportanhängert 1.000; Diesel 1.000)
Die nähere Untersuchung des Fahrgestells zeigte daß die aufgekommene Frage der "Verwindung beim Fahren" bereits vom Erbauer mit vorhandenen Beschlägen berücksichtigt und gelöst worden war. Der spätere Aufbau der Karosserie kann also "starr" ausgeführt werden.
Für den Auf- und Ausbau soll ein Plan- und Dicken-Hobel sowie eine Spanabsaugung angeschafft werden. Diese machen es möglich auf den Zukauf von Holzpanels zu verzichten und praktisch ausschließlich "eigenes Holz" zu verwenden.
Ein weiterer Grund war die Möglichkeit mit unterschiedlich breiten Brettern zu arbeiten, was den Gesamteindruck auch eine "historischere" Note verleien soll.
Wie so oft inspiriert auch hier ein Projekt ein Weiteres als sinnvolle Voraussetzung: Um den Bau des Zigeuner-Wagens effektiv vorantreiben zu können ist es ganz entscheidend Arbeitszeit zu gewinnen. Konkret: Am Projekt arbeiten zu können wenn parallel laufende Projekte "Zwangspause" haben.
Der häufigste Grund für "Zwangspausen" ist instabiles Wetter. Tage an denen es sich nicht lohnt eine Baustelle "aufzudecken" um sie nach weniger vollbrachtem Fortschritt wieder mühsam "abdecken" zu müssen.
Um dieses Problem zu entschärfen braucht man einen Arbeitsplatz unter dem man sogar bei Regen arbeiten könnte.
Die Lösung für dieses Problem - aber auch die Frage wo man Maschinen längerfristig "arbeitsbereit" und geschützt abstellen kann - ist der Bau einer Garage.
Mit einer Innenlänge von 6m und einer Breite von 3,5m ist die geplante Garage mehr als nur Abstellplatz für ein Fahrzeug sondern kann auch als provisorische Tischlerei genutzt werden.
Besonderer Vorteil des Projekts Garage ist daß es - weil ohnehin viel mit "nassem Holz" gearbeitet wird - ebenfalls an Tagen mit weniger stabilem Wetter vorangetrieben werden kann. Also das aktuell laufende "Haupt-Projekt" nicht - oder zumindest nicht wesentlich - verzögert wird.
Die Garage sollte also fast zeitglich mit dem Rohbau des laufenden Baus einer weiteren Hütte fertig werden und das Projekt "Zigeunerwagen" vielleicht sogar schon im kommenden Sommer Gestalt annehmen.