Die Stuga

Leben auf 30 m2 Wohnfläche. Wohnen bedeutet sich aufhalten und ist nicht das Selbe wie die Fläche, die beim urbanen Wohnen als "Wohnfläche" ausgewiesen wird. In einem Bad, einem Flur oder auf einer Toilette wohnt man nicht - man benutzt sie nur.

Gewohnt wird im Wohnzimmer das auch die Wohnküche sein kann. Beides ist auch etwas Anderes als die Gute Stube, die einst nur "Repräsentationsraum" war. Vielfach bestückt mit Mobiliar das nicht die Dänische (urprünglich Norwegische) Hygge - Wohlbefinden - erleben läßt.

Bei Wohnen geht es also um "sich wohl fühlen". Nicht um dekorierte "Gemütlichkeit" sondern den wohltuenden Verzicht auf Dinge die weder etwas bedeuten noch einen praktischen Zweck erfüllen.

Küchengerätschaften sind, wie auch alles Andere, nicht plazierter Zierrat sondern in Gebrauch.
Warum nicht Alles, was binnen Jahr und Tag nicht gebraucht wurde, einfach wegräumen? Die Hausapotheke und die Taschenlampe für Notfälle vielleicht ausgenommen.

Das ursprüngliche Zentrum menschlicher Behausung ist die Feuerstelle. Wärme und Nahrung. Auch wenn das offene Feuer unter dem Kamin in Gusseisen domestiziert ist. Hier ist der Raum wo man sich aufhält - wenn man nicht gerade schläft oder draußen unterwegs ist.

Draußen und Drinnen ist hier nicht der Gegensatz zwischen "öffentlich" und "privat". Türen und Fenster trennen nicht. Sie verbinden. Sie haben nur die Aufgabe vor Wind und Wetter zu schützen.
Auch die Geräusche dürfen passieren. Der Wind; die Regentropfen wenn sie vom Dach auf den Boden fallen; Vögel und andere Tiere auf ihren nächtlichen Streifzügen; das Rauschen des Bachs... Diese Geräusche sind nicht entnervend wie der Lärm der Zivilisation sondern vermitteln das Gefühl daß Alles so ist wie es sein soll.